Montag, 29. Juni 2009

Wie ein Mann die Welt stillstehen lässt

Michael Jackson ist tot. Das haupte Gesprächsthema überall. 

Heute Nachmittag habe ich eine Analyse gestartet. Ab in den Zeitungsladen in der Nähe und mal geschaut, was so auf den Zeitungen von heute prangt.

Ich stelle fest:

5 von 10 Zeitungen machen mit Michael Jackson auf

2 schreiben von der UNESCO und lokalen Brücken

1 schreibt was über Merkel und die CDU

und die letzten beiden hatten irgend einen anderen mehr oder weniger unsinnigen Aufmacher

Was fällt auf? Unser Grundgesetz bröckelt mehr und mehr auseinander, aber niemand kümmert sich darum. Michael Jackson lässt das Internet zusammenbrechen und wer kümmert sich um uns? Niemand. 

Irgendwie schon komisch. Es ist nicht so, dass ich eine gewisse Trauer nicht respektieren würde, was dann aber wieder schade ist und die Heuchelei aufdeckt, die letztendlich dahinter steckt, ist, dass sich in einem halben Jahr kein Schwein mehr um den King of Pop kümmert, sondern plötzlich alle Weltvon einem mundharmonikaspielenden Hartz4 Empfänger, einer 50 jährigen Jungfrau, die ach so schön singen kann oder einem dicken Mexikaner spricht.

Dann ist Michael Jackson vergessen. Die Kinderpornosperre auch. Und viel schlimmer: An das, was wir sperren wollten, denkt keiner mehr, das haben wir ja durch eine sinnlose Zugangserschwerung ausreichend bekämpft. 

Bis dorthin wird sich wohl der Großteil der Deutschen auch an diese Art von Zensur gewöhnt haben. 

Leider.

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