Montag, 8. Juni 2009

Quo vadis, Europa?

"Europa fuit filia regis Phoenicum Agenoris..."
So beginnt Hygin seine Geschichte von Europa und dem Stier. Seitdem haben Europa und das, was wir heute und Europa verstehen, eine ganze Menge durchgemacht. Der dreißigjährige Krieg, der erste Weltkrieg, der zweite Weltkrieg, ein atomares Wettrüsten. Die Gegenwart ist da weitaus friedlicher.
Gestern waren also Europawahlen. Nichts besonderes, könnte man meinen, und nichts besonderes dachte auch der Großteil unserer Bevölkerung. So haben Deutsche, Engländer und Franzosen diesen Tag genutzt um ihre eigene Regierung abzustrafen. Dass dabei die Stimmen an die Ränder verteilt wurden ist ein weniger erfreuliches Abfallprodukt dieses Denkens. Die historisch schwache Wahlbedingung ebenfalls, und wäre nicht "Superwahljahr 2009" hätte Oma ihr Kreuzchen sicherlich nicht auf den Europazettel gemacht, sondern wäre mit ihren Freundinnen Kaffee trinken gegangen. Da sie allerdings schon mal da war, weil der nette Mann sie zu Huse abgeholt und ihr eine Tasse Kaffe umsonst versprochen hat, konnte sie ja auch gleich noch den anderen Zettel ausfüllen. Über die Methoden die der nette Mann dabei verwendet lasse ich mich vielleicht ein ander Mal aus, aber jetzt soll es uns um die Europawahl gehen.
Der Ruck nach rechts ist deutlich erkennbar. Vor allem die jüngeren Mitgliedsstaaten haben sich eher für Europakritiker entschieden. So ist es also allzu wahrscheinlich, dass sich nichts ändern wird in Europa. Keine einheitliche Steuer, keine einheitlichen Packungsgrößen und keine Freiheit für Bananen.
Kurz gesagt: Europa wird wahrscheinlich nicht vom Wege abkommen, aber genauso wenig wird es wirklich schnell vorwärts gehen. Auf weitere fünf Jahre träge Politik in Brüssel!

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