Montag, 8. Juni 2009

Ein Kommentar: Wer Verträge hat muss sie auch einhalten - oder: Das Job-Hopping in der Bundesliga

Da jetzt sogar unser allseits geschätzter Fußball-Experte Dietmar Hopp seinen Kommentar dazu abgegeben hat, darf mein eigener nicht fehlen.
Wem genau, das verschwindet schnell im allgemeinen Blätterwald, aber irgendeinem Reporter gegenüber hat der Herr Hopp diesen denkbar intelligenten Kommentar abgegeben:

"(...)Jedermann auf dieser Welt, der Verträge abgeschlossen hat, muss diese auch einhalten. Das kann nicht sein, was gerade passiert!"

Da musste ich doch gleich mal diverse Datenbanken befragen. Ich stelle fest: Herr Hopp hat mit seinem Verein in den letzten 4 Jahren exakt 23 (!) Verträge gebrochen. Er hat dabei 34.700.000 Euro Vertragsauflösungsgebühren bezahlt. Und da beschwert er sich, dass ihm jemand seinen zweitbesten Stürmer wegnehmen will? 

Ohne Frage, das Job-Hopping (der Ausdruck stammt von Herr Holzhäuser, die Ironie dabei ist mir allerdings nicht entgangen), das zurzeit in der Bundesliga praktiziert wird, ist zu einem gewissen Grad absurd. Allerdings beziehe ich das auf die Trainer. Es ist für einen Verein absolut untragbar, wenn ein Trainer, mit dem man sich auf eine langfristige Philosophie geinigt hat, plötzlich sagt, er hat keien Lust mehr, weil man woanders viel mehr Geld verdienen kann. Jetzt bin ich kein Gegner des Geldverdienens, im Gegenteil, den Herrn Gerets kann ich nur allzu gut verstehen. Bloß lief dessen Vertrag auch aus.
Noch absurder ging ein gewisser Bruno Labbadia vor. Obwohl ich ein absoluter Fan seiner Arbeit bin, muss ich zugeben, dass ein solches Verhalten für den Verein untragbar ist. Ein Trainer der noch zwei Jahre Vertrag hat, kann sich nicht einfach so in die Medien stellen und seinen Verein öffentlich kritisieren. Also prinzipiell kann er das schon, bloß muss das immer das allerletzte Mittel sein. Die Medien als Werkzeug für den eigenne Rauswurf mit Abfindung zu missbrauchen, um dann zum FCK oder nach Hamburg zu wechseln, ist ein Unding.
Bei den Spielern ist das etwas anderes. Der weltweite Transfermarkt ist ein Produkt der Globalisierung, Verträge über Handelsgüter (und das sind die Profis im übertragenen Sinne) dürfen nicht nach Laufzeit, sondern lediglich nach Wert bewertet werden.

Es scheint fast unmöglich, die FIFA eingreifen zu lassen. Allerdings sollten möglichst viele Funktionäre, allen voran diese, die sich über das Job-Jopping beschweren, mit gutem Beispiel voran gehen. Dass es auch anders geht hat ein Jupp Heynkes definitiv bewiesen!

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